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München - Bierheim und Isar-Athen : Satiren und Erzählungen
München - Bierheim und Isar-Athen : Satiren und Erzählungen
Josef Ruederer
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Inhalt: München Höllischer Spuk Sein Verstand Das Grab des Herrn Schefbeck Herausgegeben von Hans-Reinhard Müller »In jeder richtigen Uhr muß es eine sogenannte Unruhe geben. Vielleicht will Ruederer die Unruhe in der Münchner Uhr sein. Von Zeit zu Zeit das sagen, was alle Welt weiß, aber alle Welt vertuscht. Satiren schreiben, im Horazischen Sinn: Wer seine Vaterstadt lieb hat, züchtigt sie!«, schreibt Josef Hofmiller über das 1907 erstmals erschienene München-Buch, in dem Ruederer »Bierheim« und »Isar-Athen« als die beiden Seiten einer Medaille vorführt und sich selbst nicht nur als den Dichter dieser Stadt, sondern auch als ihren besten Kenner bestätigt, der sich als Schriftsteller noch einmal erarbeitete, was ihm der Zufall, ein Münchner zu sein, vererbte, und dies frei von lokalpatriotischer Einseitigkeit, vor der ihn sein scharfer kritischer und künstlerischer Verstand bewahrt. Den neun München-Satiren folgen drei München-Erzählungen: Im hoffmannesken Höllischen Spuk erscheint dem Kritiker Ruederer der mephistophelische Freimaurer Leo Taxil, der sich rühmen konnte, die Katholische Kirche mit einer Teufelserfindung genarrt zu haben; er macht den Advocatus Diaboli bei einer Sightseeingtour mit dem Autor durch »Isar-Athen«. Ein ebenso freches wie treffendes Porträt der Schwabinger Boheme ist die Künstler-Erzählung um den trinkfesten Malerfreund des Autors, Lovis Corinth: Sein Verstand. Das Grab des Herrn Schelbeck im vornehmen ›Campo Santo‹, die marmorne letzte Manifestation eines gesellschaftlichen Aufstiegs, wird zum Memento des »Sic transit gloria mundi«, als der verheimlichte Bankrott des verblichenen Selfmademan die mühsam errichtete Fassade zum Einsturz bringt. Ein grotesk-komisches Gesellschaftsspiel um einen Platz an der Sonne – das bis heute nicht ausgespielt ist.
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