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Tandelkeller
Tandelkeller
Hans-Jürgen Fröhlich
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Als die Städte in Trümmer fielen, war Hans J. Fröhlich so alt wie der kindliche Ich-Erzähler seines Romans Tandelkeller, der den Untergang einer Welt beschreibt. Die Fabel ist einfach, die literarischen Mittel aber sind höchst differenziert. Eine Gruppe von kleinen Händlern und Handwerkern flieht mit ihren Familien aus Angst vor den Bomben in den Keller. Hier betreiben sie weiter ihre Geschäfte, richten sich ein und versuchen, Kontakte zur Außenwelt zu halten. Aber sie werden zunehmend isoliert, die Welt außerhalb des Kellers verliert ihre Konturen. Unverständlich erscheint dem Jungen, was er von den Erwachsenen hört und sieht. Nur aus Gesprächsfetzen und Indizien kann er sich ein verschwommenes Bild von der Gewaltherrschaft machen, die einige Männer über die Mehrheit ausüben. Hier im Ausnahmezustand wird die Kellergesellschaft zum Modell. Vielfältig verschachtelt und gestaffelt und in einer psychologisch treffenden Sprache stellt Fröhlich diese Getto-Situation dar.
»Der deutsche Roman, der sich so oft bemüht, ein nouveau roman zu sein, hat mit diesem Tandelkeller einen von fremden Vorbildern weitgehend unabhängigen Zuwachs erhalten - ein Buch, das die Aufmerksamkeit aller an der zeitgenössischen Literatur Interessierten verdient.« (Abendzeitung, München)
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