Main Gattenmord: Macht und Gewalt in der frühneuzeitlichen Ehe. Diss.

Gattenmord: Macht und Gewalt in der frühneuzeitlichen Ehe. Diss.

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Eheliche Machtverhältnisse waren in der Frühen Neuzeit immer auch Gewaltverhältnisse. Wie in anderen Bereichen der Gesellschaft auch bedeutete Gewalt in der Ehe aber nicht notwendig eine Störung der Ordnung, sondern war im Gegenteil integraler Bestandteil der Regelung sozialer Beziehungen und Machtverhältnisse. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vollzog sich ein Wandel der Ordnung der Ehe, bei dem die Neuordnung der Gewaltverhältnisse eine zentrale Rolle spielte. Die Studie zeigt diesen Prozess anhand einer vergleichenden Untersuchung von erzählender Literatur und Gerichtsakten aus dem Frankreich des beginnenden Absolutismus auf: Mehr und mehr trat die unbedingte Gehorsamspflicht der Ehefrau an die Stelle der zuvor vom Ehemann - nicht zuletzt vermittels physischer Gewalt - zu leistenden Unterwerfung der Frau. Damit zeichnete sich ein Übergang von der physischen zur symbolischen Gewalt als Grundlage ehelicher Herrschaft ab, ein Übergang, der sich jedoch keineswegs br uchlos und widerspruchsfrei vollzog, sondern zunächst zu konkurrierenden Ehemodellen führte. Am Beispiel der Tötung des Ehepartners, die von Staats wegen als Offizialdelikt verfolgt wurde, wird deutlich, wie eng eheliche und staatliche Entwicklungen miteinander verflochten waren.
Request Code : ZLIBIO4089497
Categories:
Year:
2022
Publisher:
Böhlau
Language:
German
Pages:
462
ISBN 10:
3412166006
ISBN 13:
9783412166007
ISBN:
3412166006,9783412166007

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