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Mars
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Fritz Zorn
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6. Auflage Mit einem Vorwort von Adolf Muschg Am 17. Juli 1976 beendete der Verfasser in Comano im Tessin das Manuskript des vorliegenden Buches. Am 2. Oktober 1976 schickte der Schriftsteller Adolf Muschg dem Verleger Helmut Kindler ein Manuskript, dessen Verfasser weder Muschg noch Kindler kannten. Muschg schrieb an Kindler: »Ich habe das Manuskript vom Buchhändler Dr. Schatzmann bekommen und nicht als der gleiche Mensch aus der Hand gelegt, der ich vor der Lektüre gewesen bin. Den Grund dafür werde ich Ihnen nicht breit erklären müssen, wenn Sie selbst die Probe machen. Das handelsübliche Reden von einem notwendigem Buch ist hier einmal keine Phrase. Es ist auch ein Buch zum Erschrecken. Aber die anhaltende Stimmung ist: Befreiung, ja Freude; die Freude darüber, daß hier jemand seine Existenz noch einmal einholen durfte, bevor sie ihm, wie vorauszusehen, abhanden kommt. Ja, die Freude über einen Sieg sehr sonderbarer [...]— leider — einmaliger Art. Meine Bitte, deren Dringlichkeit in der Sache liegt: Sie sollten dieses Buch herausbringen und sehr bald; nicht obwohl von diesem Autor nach menschlichem Ermessen kein zweites zu erwarten ist, Sondern weil. Wenn Sie ein Vorwort für nötig halten: ich wäre dazu bereit, aus Überzeugung und Betroffenheit.« Am Abend des 1. November erfuhr der Verfasser von seinem Psychotherapeuten, der ihn im Spital besucht hatte, daß der Kindler Verlag das Manuskript zur Veröffentlichung angenommen habe. Anschließend verwirrten sich seine Gedanken. Am nächsten Morgen, um fünf Uhr, starb der tödlich Erkrankte. Über den Inhalt ist hier nur soviel zu sagen: Während einer psychotherapeutischen Behandlung, der er sich seiner schweren Neurose wegen unterzieht, erkrankt der Autor, ein dreißigjähriger Gymnasiallehrer, an Krebs, gegen den er jetzt in einem verzweifelten Wettlauf anschreibt. Der Zusammenhang zwischen dem ihn zerfressenden Krebs und dem, was seit seiner Kindheit an ihm frißt, wird ihm allmählich deutlich: der Krebs, das ist die somatische Form seiner Neurose. Und mit diesem Ereignis nimmt das Buch des im November 1976 mit 32 Jahren verstorbenen Autors eine radikale Wendung.
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