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Geheimräte gegen Geheimbünde : Ein unbekanntes Kapitel der klassisch-romantischen Geschichte Weimars
Geheimräte gegen Geheimbünde : Ein unbekanntes Kapitel der klassisch-romantischen Geschichte Weimars
W. Daniel Wilson
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Goethe als Subversiver - oder Goethe als Spitzel? Daß der eher konservative Dichter und herzoglich-weimarische Geheimrat Mitglied des Geheimbundes der Illuminaten war, der sich zum Ziel setzte, Fürsten und Staaten abzuschaffen, blieb bisher auch dem kleinen Kreis von Forschern, dem die wenigen Indizien bekannt waren, ein Rätsel. In diesem Buch werden zum ersten Mal die zahlreichen Dokumente zur Tätigkeit der Illuminaten in Weimar ausführlich ausgewertet (darunter bisher ungedruckte Briefe von Goethe, Herder, Herzog Carl August u. a.) Das Ergebnis ist die spannende Geschichte des herrschaftlichen Argwohns gegen eine Organisation der Intelligenz, die den absolutistischen Staat zu bedrohen schien. Die Darstellung belegt eindeutig die Schlüsselstellung der Illuminatenniederlassung in Weimar und Jena und dokumentiert die faszinierenden Auseinandersetzungen zwischen den an der Regierung beteiligten und den anderen Mitgliedern. Aber noch mehr: In den 1790er [...]Jahren wurde den Illuminaten die Schuld für die Französische Revolution zugeschrieben, und auch in Weimar hatte diese Verschwörungstheorie verheerende Auswirkungen auf das Verhältnis der Regierung zur Intelligenz. Anhand neu entdeckter und längst gedruckter, aber vergessener Dokumente wird dieser Komplex im Verhältnis der Regierenden - vor allem Goethes und des Herzogs Carl August - zu Wieland, Herder, Fichte, Friedrich Schlegel und der Jenaer Professorenschaft beleuchtet. So entsteht nicht nur ein neues Kapitel im Leben Goethes und dieser anderen Schriftsteller, sondern auch das überraschende Bild eines wichtigen politischen Substrats der ganzen Weimarer Klassik und der im Herzogtum Weimar beginnenden Frühromantik: Auseinandersetzungen, die am Anfang der politischen Spaltungen der Moderne stehen und für unser Verständnis von Machtverhältnissen und von der prinzipiellen Geschichtlichkeit kultureller Bewegungen konstitutiv sind. Im Anhang werden 70 bisher ungedruckte Dokumente in einer sorgfältigen Edition vorgelegt.
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