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Und keiner weint mir nach
Und keiner weint mir nach
Siegfried Sommer
5.0
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München 1924: Der 18-jährige Leo und seine Freunde haben mit der Schule abgeschlossen. Die ganze Welt steht ihnen offen. Wenn da nicht die verflixte Sache mit der Liebe wäre: Schon seit Kindheitstagen ist Leo in seine Nachbarin Marilli verliebt. Doch die Liebe bleibt unglücklich. Ablenkung bieten ihm die Tanzabende mit seinem besten Freund Biwi und wechselnden Frauenbekanntschaften. Als eine von ihnen schwanger wird und die Freundschaft zu Biwi zerbricht, weiß Leo keinen Ausweg mehr. Siegfried Sommer zeichnet ein treffendes Sittenporträt des Münchens der Zwischenkriegsjahre. Siegfried Sommer, der volkstümliche Autor der »Blasius«-Geschichten, ist einer der populärsten Erzähler Münchens und Süddeutschlands. Bisher hat er nur jene skurrilen, komischen und hintergründigen kleinen Geschichten veröffentlicht, die ihm den Ruf eines heutigen Ludwig Thoma eintrugen, obwohl er sich von seinem großen Landsmann so beträchtlich unterscheidet wie unsere Zeit von der dieses klassischen Humoristen. Nun legt Siegfried Sommer seinen ersten Roman vor. Es ist aber nicht, wie viele seiner Freunde und Leser erwarten mögen, ein sonderlich lustiges Buch, wiewohl es außerordentlich komisch ist. Doch auf dem Grunde dieser Komik, dieses eigenwilligen Humors und der unbestechlichen Klarheit, mit denen Sommer die Menschen und ihre Schicksale betrachtet, wohnt eine große Melancholie. Es ist eine Schwermut des Herzens, die sich am Ende des Buches zu tragischer Wucht verdichtet. Unerbittlich erfüllt sich da das Schicksal eines jungen Menschen, der gegen seine Umwelt rebelliert und in einer verwirrten Zeit nicht den Weg ins Freie und zu sich selber findet. Mit seinem ersten Buch Und keiner weint mir nach hat Siegfried Sommer einen Entwicklungsroman geschrieben, der in der neueren deutschen Literatur ohne Beispiel sein dürfte.Er schildert nicht nur das Geschick seines Helden Leonhard Knie und der bildhübschen Marilli Kosemund; darüber hinaus erleben wir die Geschichte eines Münchner Vorstadt-Mietshauses mit einer ganzen Generation von Bewohnern. Mit dieser aus intimer und überlegener Milieu-Kenntnis erwachsenen Geschichte eines Hauses und des Liebens und Leidens seiner Menschen gibt Sommer einen gültigen Querschnitt durch das Leben der »kleinen Leute« unserer Zeit in den Großstädten, das wohl noch nie zuvor mit ähnlicher Intensität beschrieben wurde. Mit der gleichen Meisterschaft, mit der Sommer erheiternde Bubenstreiche und komische Intermezzi schildert, gestaltet er die verborgenen Triebe und Leidenschaften, die Laster und Sehnsüchte, die kleinen Freuden und die geheimen Abgründe seiner Figuren. Das alles bietet sich dar in einer prägnanten, realistischen, bisweilen rücksichtslosen Sprache, deren unmittelbare Lebendigkeit und vitale Kraft den Leser ebenso in Bann schlägt wie die leise Wehmut, mit welcher er der Einsamkeit und Verlorenheit der Kreatur Ausdruck zu geben weiß. Siegfried Sommer, heute noch keine vierzig Jahre alt, gibt mit diesem seinem ersten Roman ein meisterliches Werk, das zweifellos großes Aufsehen erregen wird. [Klappentext]
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