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Pilger, Mirakel und Alltag: Formen des Verhaltens im skandinavischen Mittelalter (12.-15. Jahrhundert)
Pilger, Mirakel und Alltag: Formen des Verhaltens im skandinavischen Mittelalter (12.-15. Jahrhundert)
Christian Krötzl
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Mittelalterliche Mirakelberichte, als Quelle lange missachtet, bieten tatsächlich ein reichhaltiges Material für viele Fragen der Sozial-, Mentalitäts- und Alltagsgeschichte, vor allem aber zu Heiligenkult, Reliquienverehrung und Wunderglauben sowie, im Zusammenhang damit, zu den Pilgerfahrten und ihren Beweggründen. In dieser Hinsicht sind sie inzwischen mehrfach ausgewertet worden (Rendtel; Sigal). Krötzl betrachtet in seiner umfassenden Arbeit, erstmals systematisch, das skandinavische Material (das im 14. Jahrhundert immerhin rund 18% aller erhaltenen Mirakel ausmacht) und fragt dabei vor allem nach der Bedeutung der Pilgerfahrt im Alltagsleben und -denken der Menschen, in dem die Wallfahrten im späten Mittelalter einen wichtigen Faktor bildeten (auch wenn vielleicht doch nicht jeder Christ während seines Lebens mindestens einmal eine längere Pilgerfahrt unternahm, wie Krötzl mit Schmugge meint). Da eine systematische Quellenkritik der Gattung [...]noch fehlt (vgl. aber das einleitende Kapitel bei Rendtel), beginnt Krötzl, nach einer übersichtlichen Zusammenfassung der Entwicklung des Kanonisationsverfahrens, folgerichtig mit einem quellenkritischen Überblick über die einzelnen Mirakelsammlungen; dabei sind jeweils Kultbeginn und Entstehung der Legende sowie Anordnung, Typus und Eigenarten der Berichte berücksichtigt.
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