Imperien: Die Logik der Weltherrschaft - vom Alten Rom bis zu den Vereinigten Staaten
Herfried MünklerAll dies ruft Herfried Münkler uns in Erinnerung und zeigt sogleich, woran es bei der Diskussion heute zumeist hapert. So bestehen über Begriff und Wesen des Imperiums sowie den möglichen Sinn und Nutzen imperialer Politik bei den Diskutanten und Autoren häufig enorme Unsicherheiten. Begriffe wie Imperialismus und Hegemonie werden nur selten hinreichend trennscharf differenziert, Missverständnisse sind deshalb an der Tagesordnung. Der "wandelnde Ein-Mann-Think-Tank", als den Die Zeit den Politikwissenschaftler von der Berliner Humboldt-Universität einmal bezeichnet hat, sortiert in Imperien deshalb zunächst zu Recht sehr ausführlich das entsprechende Begriffsfeld. Sodann zeichnet er eine prägnante Typologie imperialer Herrschaft und analysiert an den historischen Beispielen die Aufgaben imperialer Ordnung und führt uns vor Augen, worin die Ursachen für das häufige "Scheitern der Imperien an der Macht der Schwachen" zu suchen sind.
Ein ausgesprochen lesenswerter Band für all jene, die statt an wohlfeilen Allgemeinplätzen, wie sie in der Diskussion um das amerikanische Imperium heute an der Tagesordnung sind, an historisch und theoretisch fundierter Information und Analyse interessiert sind.