Leib und Leben im Judentum
Robert JütteВ»Hat nicht ein Jude Augen? Hat nicht ein Jude HГ¤nde, GliedmaГџen, Werkzeuge, Sinne, Neigungen, Leidenschaften?В« – so beschwГ¶rt Shakespeares Shylock die Gleichheit der Menschen vor der Natur. Doch ein Blick in die Geschichte fГјhrt vor Augen, dass diese Vorstellung ein Wunschdenken blieb. Der mittelalterliche Antijudaismus und der moderne Antisemitismus schufen Stereotype des jГјdischen KГ¶rpers, die bis heute fortwirken. Ein wichtiges Thema im vorliegenden Band. Gleichzeitig aber geht es um mehr – nГ¤mlich um die innerjГјdische Sicht auf Leib und Leben. Auf systematische Weise wird erkundet, wie sich Vorstellungen und Praktiken des KГ¶rpers im Judentum im Laufe einer mehr als zweitausendjГ¤hrigen Geschichte wandelten – und wie dies wiederum auf die nicht-jГјdische AuГџenwelt gewirkt und damit das Bild vom jГјdischen KГ¶rper in allen Facetten geprГ¤gt hat: den biologischen KГ¶rper und seine Teile, Nase, Haut und Haare, die Nacktheit und die Scham, EmpfГ¤ngnisverhГјtung, SexualitГ¤t, Hygiene und DiГ¤tetik, den jГјdischen Sport wie den Umgang mit Krankheit, Sterben und Tod, die Bestattungsregeln und die Hoffnung auf leibliche Wiederauferstehung. Es ist die erste umfassende anschauliche Darstellung von Leib und Leben im Judentum von den biblischen Quellen bis heute.
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