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Verhängnis Kultur: Der Mythos vom menschlichen Fortschritt

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Ethnologische Untersuchungen zeigen, dass sich der Mensch vom ersten Artefakt an abhängig von seinen Schöpfungen machte. In der Folge verstrickte er sich zunehmend in ihrer Formenvielfalt und Komplexität, um allmählich die Kontrolle über sie zu verlieren. Daher bestimmt nicht die Evolution, sondern Devolution den Gang der Kulturgeschichte. Aufklärung und Industrialisierung führten in Europa zu der Überzeugung, die kulturelle Entwicklung verlaufe insgesamt fortschrittlich. Klaus E. Müller kann durch eingehende ethnologisch-kulturhistorische Analysen nachweisen, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Seiner ursprünglichen Instinktsicherheit beraubt, war der Mensch von Anbeginn an auf künstliche Hilfsmittel angewiesen auf materielle Gerätschaften, Praktiken des Nahrungserwerbs und soziale Institutionen ebenso wie Weltanschauungskonzepte zur Begründung sowohl seines eigenen Daseins als auch der Naturphänomene. Mit der fortschreitenden Vervielfältigung der Artefakte wuchs die Abhängigkeit von ihnen, durch ihre Kombinationen zu immer komplexeren Systemen deren Störanfälligkeit, so dass ein Zusammenburch unausweichlich erscheint.
Request Code : ZLIBIO2529111
Categories:
Year:
2018
Edition:
1
Publisher:
Böhlau Köln
Language:
German
Pages:
400
ISBN 10:
3412509582
ISBN 13:
9783412509583
ISBN:
3412509582,9783412509583

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