Main Krisengeschichte(n): "Krise" als Leitbegriff und Erzählmuster in kulturwissenschaftlicher Perspektive

Krisengeschichte(n): "Krise" als Leitbegriff und Erzählmuster in kulturwissenschaftlicher Perspektive

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Krisen – sie bezeichnen das, was eigentlich undenkbar ist: Die Ereignisse überschlagen sich, werden als unkalkulierbar wahrgenommen, ihr Ausgang ist ungewiss. Andererseits wird Krisen mit festen sprachlichen Mustern begegnet. In der Kommunikation wird ihnen ein logischer Ablauf, ein Telos unterstellt. Damit sind sie nicht nur Mittel zur Zukunftsbewältigung, sondern sie ordnen auch den Blick in die Vergangenheit: In den historischen Wissenschaften dient das Schlagwort der Krise sowohl interdisziplinär als auch transepochal als Leitbegriff, um Kontinuitäten wie auch Wandel zu erklären. Die Vielzahl der konstatierten Krisen lässt freilich zweifeln, wie sich ein breit gefasster Krisenbegriff hermeneutisch schlüssig definieren lässt. Wann ist eine Ereigniskette als "Krisenzeit" zu qualifizieren? Wie beständig sind solche Qualifizierungen? Zugleich stellt sich die Frage nach der narrativen Konstruktion solcher "Krisengeschichten": Nötigt der Fokus auf Krisen zu einer bestimmten Strukturierung des Stoffs, zu einem bestimmten Darstellungsziel? Formt er damit implizit unsere Forschungsaussagen?
Request Code : ZLIBIO3248639
Categories:
Year:
2013
Publisher:
Steiner
Language:
German
Pages:
432
ISBN 10:
3515096590
ISBN 13:
9783515105354
ISBN:
3515096590,9783515096591,9783515105354
Series:
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG): Beihefte 210

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